Osterräderlauf

Der Osterräderlauf in Lügde ist ein zentrales, identitätsstiftendes Fest für die Bewohner der „Osterräderstadt“. Jung und Alt ziehen gemeinsam den Frühlingsbeginn hinein. Die Tradition verlangt eine Menge Techniken, die von Brauchträgern in der Jugendarbeit weitergegeben werden. In der nordrhein-westfälischen Stadt Lügde am Abend des Ostersonntags rollt vom Hügel Osterberg herab ein brennendes, strohgefülltes Eichenrad den Hang hinunter. Das Stroh stammt aus einer älteren Langhalmroggenkultur, wird traditionell eingeflochten und anschließend gemeinsam gedroschen. Zum Vorbereiten gehört auch das Wässern der Räder im Fluss Emmer, um das Holz vor dem Brennen zu schützen – fünf Tage lang. Am Karsamstag werden die Räder vor Publikum aus dem Wasser gehoben.

Der Ostersonntag beginnt mit einem Konzert des Spielmannszugs, gefolgt von einem Umzug durch die Stadt. Die Räder stehen auf pferdebespannten Wagen, die der Gemeinschaft vorgestellt werden, bevor sie zum Osterberg getransportiert und dort kunstvoll gestopft werden. Kanonenschüsse kündigen jedes fertige Rad an,. Nach Einbruch der Dunkelheit rollen die brennenden Räder nacheinander den Berg hinab; erreicht eines die Auslaufzone, wird gerufen und gefeiert, oft mit Feuerwerk am Ende. Das Wissen bleibt generationenübergreifend lebendig und macht den Brauch über Lügde hinaus bekannt.